Installation und Performance im bunker k101 (2021)
TEXT, GESANG, KOSTÜM: Krisstine Bento Monteiro MUSIK: Coreggae Contrastie AUSSTELLUNG: Anthropozän von Kunst Navigation FOTOS: Katakombres
In dieser Performance schreitet die “ Princess of Trash” aus einer beeindruckenden Plastik-Installation hervor und tanzt. Sie ist gekleidet in einem Kostüm aus meterweise durchsichtigem Kunststoff. Die Kombination von transparentem Kunststoff und Schwarzlicht erzeugt eine magische, paradiesische Atmosphäre, die den Betrachter in ihren Bann zieht. Die Performance behandelt mehrere wichtige Themen: Sie wirft einen kritischen Blick auf den künstlichen Aspekt unserer Lebensräume. Lebensräume, die zunehmend von der Natur entfernt sind. “Princess of Trash” thematisiert zudem die Entwicklung von Schönheitsidealen, die ebenso weit von der Natürlichkeit entfernt sind. Wir tauchen ein in eine Welt, in der wir im Plastik leben und uns in Plastikpuppen verwandeln. Die Künstlerin hinterfragt diese Tendenzen und Schönheitsnormen auf eine provokante Art und Weise. Sie verwendet Karikaturen, die die ästhetischen Aspekte sowie die Notwendigkeit individueller Freiheit betonen. Hinter den bizarren und grotesken Facetten ihrer Figur, präsentiert Krisstine Bento-Monteiro in “Princess of Trash” eine frische, neue Ästhetik. Dynamische Bewegungen innerhalb der statischen Ausstellung eröffnen ihre Vorstellungen und Chancen für einen neuen Umgang mit künstlichen Materialien. Es werden die grundlegenden Fragen aufgeworfen. Fragen zur Produktion, zur Mode und zur Art und Weise, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und verändern. Die Performance fordert uns auf, über unsere Beziehung zu Kunststoffen und einen bewussteren Umgang mit Ressourcen nachzudenken. In einer Welt, die von Konsum und Oberflächlichkeit geprägt ist, steht die „Princess of Trash“ für Reflexion und Veränderung.
Performance im Alternativ Zentrum mit Ralf Gusek, Wandelwerk (Sept 2021)
Fotos von Katakombres – Performance im Pan Museum Ausstellung „8 Rooms“ (Mai 2022); Fotos von Gerry Gabler – Performance im Lost Place (September 2023); Fotos von Pixtub
Die Künstlerin thematisiert in ihrer Arbeit die Verschwendung, die Wegwerfgesellschaft und die Konsumgesellschaft. Sie weist auf die Vermüllung unserer Welt und die Schäden hin, die durch nicht biologisch abbaubare Materialien in der Natur entstehen. Trash, Trash, Trash Wir produzieren Müll ohne Ende. Wir ignorieren die Konsequenzen, doch die Welt erstickt, die Tiere ersticken, die Natur erstickt – wir alle ersticken. Wir zerstören uns selbst. In zwei verschiedenen Kultur-Events verkörpert die Künstlerin in einem bizarren Ballett mit Müll diese Thematik. Magische Fähigkeiten von Verpackungsmaterialien Die Faszination für Materialien, die mehr bieten als ihre Funktion als Verpackung – transparent, glänzend, facettenreich, leicht und sehr beweglich. Durch ihre Tanzchoreografie erweitert das Material den Raum zwischen Körpernähe und der Luft und bleibt teilweise in der Luft hängen. Kreativer Umgang mit Trash Der bunte Müll erinnert an ethnische und dritte Welt Kulturen und bietet Einblick in die globalen Konsequenzen unseres Handelns sowie die Entstehung neuer Kulturen. Diese Kulturen kaufen nicht nur neue Glanzprodukte, sondern folgen auch dem Trend von Vintage, Recycling und Upcycling. Obwohl der Aspekt des Mülls erkennbar bleibt, schafft die Künstlerin eine neue Harmonie zwischen den Materialien.
Digitalkunst aus Performance-Fotografie (2022)
Fotos Gerry Gabler
Die Serie basiert auf der gleichnamigen Performance und setzt sich mit der Unterdrückung der Weiblichkeit, als auch der Tabuisierung der Sexualität durch eine wiedererstarkende Doppelmoral auseinander. Die Ausdrücke von Erotik und Weiblichkeit (bei Frau und Mann) sind immer noch mit Schamgefühl, Passivität, Opferrolle assoziiert. Hinzu kommt, dass Sinnlichkeit und Libido oft in der feministischen Bewegung oft verteufelt werde. In der Performance wird eine Plastikpuppe vollständig in durchsichtigem Kunststoff eingehüllt und in eine Plastik-Installation integriert. Durch die Kombination von transparentem Kunststoff und Schwarzlicht entsteht eine nahezu magische, paradiesische Atmosphäre. Anschließend wurden die von Gerry Gabler geschossenen Fotos von der Krisstine Bento-Monteiro digital bearbeitet, verfremdet und auf Dibond und Leinwand gedruckt. Wir ernähren uns von Plastik, leben in Plastik und verwandeln uns in Plastikpuppen. Die Künstlerin hinterfragt kritisch die neuen Tendenzen und Schönheitsnormen durch Karikaturen, zeigt jedoch auch den ästhetischen Aspekt und die Notwendigkeit individueller Freiheit.
Performance (2022)
Musik Ralf Gusek; Fotos Björn Winkel
Verschmelzung der Farben
Ein Spiegel unserer Umweltverantwortung
In dieser fotografischen Serie verschmilzt die Künstlerin auf eindrucksvolle Weise drei Farben, um die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur darzustellen.
Blau des Ozeans
Symbolisiert die unendliche Schönheit und Tiefe der Natur, die zugleich Fragilität und Leben verkörpert. Dieser Farbton erinnert uns an das unermüdliche Rauschen der Wellen und die Lebenskraft des Wassers, das uns alle nährt.
Schwarz des Plastiks
Repräsentiert die Verschmutzung und den überwältigenden Einfluss des menschlichen Handelns auf die Umwelt. Der schwarze Kunststoff steht für die dunkle Realität der Verschmutzung – eine Materie, die erdrückt, klebt und die Lebensräume erstickt. Er visualisiert das erstickende Gefühl, das wir erleben, wenn wir sehen, wie unsere Umwelt durch Abfälle und Schadstoffe belastet wird.
Weiß der Hoffnung
Steht für die Hoffnung auf Veränderung und Erneuerung. Diese Farbe symbolisiert die Möglichkeit einer besseren Zukunft, in der Bewusstsein und Handeln miteinander verbunden sind, um die Erde zu schützen und zu regenerieren und die Hoffnung auf eine neue Welt und ein neues Bewusstsein empfänglich zu machen.